Lügen beim Therapeuten: Warum viele Menschen im Therapiegespräch lügen und worauf du achten kannst. Überraschende psychologische Hintergründe und Tipps.
Dass Menschen in Beratungsgesprächen nicht immer die Wahrheit sagen, ist weit verbreitet. Vielleicht hast du das selbst schon erlebt: Im Gespräch mit einem Therapeuten, Berater oder Coach neigen wir dazu, bestimmte Dinge zu verschweigen, zu beschönigen oder gar zu verdrehen. Das passiert nicht aus Bosheit, sondern ist oft Ausdruck tiefer liegender psychologischer Mechanismen. Die sollten wir uns anschauen und vielleicht macht es auch Mut, früher die Wahrheit zu sagen.

Lügen beim Therapeuten: Warum das so häufig passiert
Es gibt viele Gründe, warum im Beratungskontext nicht immer die volle Wahrheit auf den Tisch kommt:
- Scham: Bestimmte Themen sind peinlich oder unangenehm. Das ist absolut verständlich. Egal ob Therapeut, Berater oder Coach – oder auch bei einer Hypnose – alle sind viele Dinge gewohnt, die für uns besonders intim sind, verwerflich oder unverständlich scheinen.
- Angst vor Bewertung: Man möchte nicht als „schwach“ oder „falsch“ wahrgenommen werden. Das passiert im professionellen Rahmen nicht. Wir kennen uns alle selbst und haben schon mit vielen Menschen gesprochen. Wenn das Gefühl aufkommt, sprich es an und du solltest sofort ein positives Feedback bekommen, dich zu öffnen. Ansonsten bist du falsch dort.
- Selbstschutz: Manche Dinge sind emotional noch nicht verarbeitbar. Wenn du es doch schon kurz ansprichst und sagst, dass wir ein bestimmtes oder ein noch nicht genanntes Thema erst einmal ausklammern, dann geht das natürlich auch.
- Selbstdarstellung: Es soll ein bestimmtes Bild von sich selbst erzeugt werden. Das solltest du nicht denken müssen. Wertschätzung zu erfahren ist das Grundanliegen jedes Therapeuten, Beraters oder Coaches. Das darf du erwarten.
Mal ganz klar:
Gerade in Gesprächen über sehr persönliche Themen ist das Bedürfnis groß, sich von der besten Seite zu zeigen. Dabei ist Offenheit das, was wir alle am meisten schätzen an einem Menschen. Natürlich aber respektieren wir alle auch die Vielfältigkeit eines Menschen. Dazu gehören alle Seiten, Gedanken und Gefühle.
Welche Themen werden typischerweise „verschönert“?
Eine aktuelle US-Studie zeigt: Besonders häufig wird in folgenden Bereichen gelogen oder verschwiegen:
- Suchtverhalten (z. B. Alkohol, Drogen, Glücksspiel)
- Essverhalten und Körperbild
- Sexualität
- Beziehungsprobleme
- Eigene Aggressivität
- Finanzielle Schwierigkeiten
(Quelle: Deutsches Ärzteblatt 2022)
Diese Themen sind oft mit Scham oder Ängsten behaftet – genau deshalb wird hier besonders häufig „geschönt“. Das verstehen wir alle natürlich. Es macht nur ein anderes Bild und damit werden Dinge unklar. Das kann das Ergebnis natürlich auch verfälschen bzw. den Weg dahin.
Wie erkennst du (deine) Lügen beim Therapeuten?
Auch im Beratungskontext gibt es Anzeichen dafür, dass nicht die ganze Wahrheit gesagt wird:
- Unklare, ausweichende Antworten
- Inkonsistentes Erzählen
- Übermäßige Rationalisierung („war ja gar nicht so schlimm“)
- Veränderte Körpersprache
- Erkennbare Nervosität
Natürlich müssen solche Signale immer im Gesamtzusammenhang betrachtet werden – nicht jedes Zögern bedeutet eine Lüge. Wenn du dich selbst dabei ertappst, dann solltest du das hinterfragen. Taste dich am besten schrittweise an die Offenheit heran. Im ersten und zweiten Anlauf fehlt vielen Menschen der Mut. Das ist leider eine Verzögerung, aber eben auch menschlich.
Warum ist das Thema so wichtig?
Wie schon angesprochen: Unwahrheiten können im Beratungsprozess den Fortschritt behindern. Wenn Themen unausgesprochen bleiben, entstehen blinde Flecken – und wirkliche Veränderung wird erschwert. Gleichzeitig ist es wichtig, Verständnis für die dahinterliegenden Ängste und Schutzmechanismen zu entwickeln. Nur so kann echtes Vertrauen entstehen.
Eine Ermutigung und Einladung
Lügen beim Therapeuten vermeiden braucht Mut, ist aber wirklich schön und hilfreich. Du möchtest lernen, wie du im Beratungsgespräch offener und klarer kommunizieren kannst – oder unsicher bist, ob dein Gegenüber ehrlich zu dir ist? Dann ruf mich gerne an oder fordere direkt einen Rückruf an - hier geht es zur Hauptseite Paramedius Institut.
Was möglich ist:
Gemeinsam schauen wir, wie du noch sicherer im Umgang mit solchen Gesprächsdynamiken wirst. Das hilft dir nicht nur in Therapie, Coaching und Psychologischer Beratung, sondern auch in privaten Gesprächen. Wer offen sein kann, der hat die richtigen Menschen um sich und muss sich nicht verstecken, zu sehr anpassen oder täuschen. Das macht auch deinem Gegenüber Mut und Freude, sich zu zeigen.
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